Deutschlands maritime Giganten

Fertigstellung am 03.08.2015, Projektreport
von Franziska Minzlaff

Sie sind die Giganten der Meere des 21. Jahrhunderts: Offshore-Konverterplattformen. Ihre Mission? Die Übertragung von Hochspannungsgleichstrom für die Netzanbindung der Windparks der Nord- und Ostsee. Mit der Inbetriebnahme von SylWin alpha wird ein weiterer Schritt in eine zukunftsweisende Richtung zur Energiewende getan.

Gebaut wurde die Plattform von 2012 bis 2014 an Land, in der Küstenstadt Wismar, direkt am Sitz der Werftengruppe Nordic Yards. Für die Fertigstellung der massiven Stahlkonstruktion der SylWin alpha, die 80 m hoch, 56 m breit und 82 m lang ist, bewegte das spezialisierte Gerüstbauunternehmen Lindner Brasausky rund 450.000-m³-Industriegerüst – und das während einer Bauzeit von nur sechs Monaten.

Der Name SylWin alpha bezieht sich auf die Nordseeinsel Sylt, die 70 Kilometer westlich von der Plattform und den Windparks, die sie zu bedienen hat, liegt. Das maritime Konstrukt besteht aus zwei Elementen, dem Fundament und der Topside, die eigentliche Konverterplattform. Auf dieser befinden sich neben der Umspannungstechnik auch Werkstätten, Maschinenräume, Wohn- und Versorgungsräume sowie ein Helikopterdeck.

Wie auch auf anderen Konverterplattformen wird hier Wechselstrom gebündelt, der von den Windparks der Meere erzeugt wird. Dieser wird anschließend in Gleichstrom verwandelt, bevor er wiederum über Seekabel an Land übertragen wird. SylWin alpha verspricht, eine Leistungsübertragung von 864 MW zu schaffen und schließt dabei den Offshore-Windpark DanTysk vor Sylt ans Netz. Damit könnten circa 1,5 Mio. Haushalte in Deutschland versorgt werden. Dies wiederum entspreche den Kapazitäten eines Großkraftwerks. Mit einer Länge von insgesamt 160 km liegt hier das längste Seekabel eines Offshore-Netzanschlusses. Bis zum Anschlusspunkt in Büttel, Schleswig-Holstein, wo der Gleichstrom in Wechselstrom gewandelt wird, sind es nochmals 45 km.

Strom CO2-frei erzeugen, indem man erneuerbare Energien einsetzt. Bis 2050 sollen im Vergleich zu 1990 Treibhausemissionen um 80% sinken – so sieht es die Bundesregierung vor. Um diesem Ziel näher zu kommen, setzt man unter anderem auf Offshore-Windenergieleistung, die in den kommenden fünf Jahren insgesamt 10 Gigawatt in deutschen Meeren erreichen soll.

Textquellen:
www.lindner-group.com/de_DE/presse/detail/sylwin-alpha-werften-wismar-und-warnemuende-5624-1.html, 03.08.2015.
www.siemens.com/innovation/apps/pof_microsite/_pof-fall-2012/_pdf/13.pdf, 03.08.2015.
www.wind-energie.de/themen/offshore, 03.08.2015.
www.iwr.de/news.php, 03.08.2015.

 

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