Weniger besitzen, mehr leben

Fertigstellung am 30.05.2018, Land und Leute
von Ingrid Fuchshofer

Besitz belastet. Weniger ist mehr. Sorgen reduzieren. Wieviel braucht der Mensch wirklich? Im Laufe unsres Lebens verfallen wir ab und an dem Konsumrausch, werden getrieben immer mehr zu besitzen und Statussymbole anzuschaffen. Aber worum geht es wirklich? Besinnt man sich auf das Wesentliche, so stellt man relativ schnell fest: es geht auch mit weniger.

Weniger Klamotten, weniger ausschweifender Luxus, weniger Wohnfläche usw. Freilich muss jeder für sich selbst die möglichen Abstriche definieren, die er bereit ist einzugehen. Die Wohnfläche ist zum Beispiel so eine Sache. Wie viele Personen leben unter einem Dach und können diese sich vorstellen, mit weniger auch auszukommen? Wenn die Bereitschaft zu reduzieren da ist, kommt der Rest von allein. Wir Frauen beginnen da meistens beim Kleiderschrank. Ausmisten ist angesagt, denn es lässt sich auch mit einer kleinen Garderobe und wenigen Kleidungsstücken, die farblich aufeinander abgestimmt sind, „überleben“ – das aussortierte Zeug lässt sich übrigens prima am Flohmarkt unter die Leute bringen.

Wie viel Wohnfläche braucht der Mensch? Wir alle kennen das Problem: mehr Platz, mehr Zeug und Klump, das man nie braucht aber aufbewahrt – für den Tag X, der nie eintritt. Schon mal etwas von „kompaktem Wohnen“ gehört, sogenannte Minihäuser? Die machen wirklich Lust auf mehr – „mehr“ im Sinne von mehr Leben. Mal eben das Wohnzimmer im Sommer in den Garten verlegt oder die Dusche draußen montiert. Das versprüht ein ganz neues Lebensgefühl und die Entspannung ist vorprogrammiert. Leistbar sind diese obendrein und man nimmt sich den Druck eines hohen Kredits und kann schon bald sorglos durchs Leben gehen – zumindest was die Wohnsituation angeht. Und das tolle daran: man kann sein Schneckenhäuschen mitnehmen, denn ein einfach Umzug ist mit dem geeigneten fahrbaren Untersatz möglich. Dabei wird das kleine Eigenheim, so wie es geliefert wurde, wieder mitgenommen.

Wer weniger Platz hat, spart Geld. Denn für ausgedehnte Shoppingtouren, bei denen man ohnehin oft Dinge kauft, die man eigentlich nicht braucht, erübrigen sich. Man überlegt zwei Mal, ob es wirklich sein muss. So bleibt das Miniheim schön aufgeräumt und übersichtlich und das strahlt eine fantastische Ruhe und Entspannung aus, die man nicht für möglich halten würde. Ob 30 m² oder doch 50 m² - auf dem Markt gibt es unzählige Konzepte für kompaktes Wohnen und eines ist ausgeklügelter als das andere. Einfach mal durchschmökern und inspirieren lassen – das Umdenken kommt meist ganz von allein, auch wenn man sich gegen ein Leben in einer Schuhschachtel entscheidet. Zufriedenheit ist das Zauberwort.

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